Sie bauen Antennen für Busse, Bahnen, und Straßenbahnen in aller Welt: Die Produkte des Antennenhersteller Antonics aus Velten sind in Zügen in Boston ebenso zu finden wie in Bussen in New York und in vielen deutschen Fahrzeugen, zum Beispiel bei der BVG und S-Bahn in Berlin. Hier ermöglichen die Antennen die Informationsübermittlung wie den klassischen Zugfunk der Zugführer ebenso wie das WLAN für die Nutzerinnen und Nutzer, die Übertragung der Informationen für die Info-Displays oder die Datensammlung zu Passagierzahlen oder zum Zustand der Bremsen. „Angefangen hat alles mit dem Analogfunk, dann haben wir auch Digitalfunklösungen auf neuen Frequenzen und mit größeren Bandbreiten entwickelt. Mittlerweile reichen wir jährlich mindestens ein neues Patent ein und sind Technologieführer in unserem Kerngeschäft. Unsere Wettbewerber hängen meist zwei, drei Jahre hinterher mit ihren Produkten“, erklärt René Roeder, CTO bei Antonics, Veltens Bürgermeisterin Ines Hübner bei ihrem jüngsten Besuch. „Unsere Produktion ist jedoch die eines klassischen Metall-Feinmechanik Bauers.
Gestartet sind die beiden Antonics Geschäftsführer Knut Feige und René Roeder 2007 mit zwei Mitarbeitern und einer manuellen Drehmaschine. Heute ist die Mitarbeiterzahl des Familienunternehmens auf 27 angewachsen – und es werden weitere gesucht. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Denn die Bahnbranche ist ein Zukunftssektor, wenngleich sie hart umkämpft ist, wie die Geschäftsführer berichten. Antonics sei als relativ neues Unternehmen schon heute in der Oberliga angekommen. Zirka 30.000 Bahnantennen verlassen Velten mittlerweile im Jahr. Und so hat auch der Maschinenpark heute eine stattliche Größe. In der neu gebauten, durch Sonnenstrom fast autarken Produktions- und Lagerhalle stehen mehrere große voll- und teilautomatisierte Fräs- und Drehmaschinen. Doch auch Handarbeit ist weiterhin gefragt: Es wird zum Beispiel noch filigran in der Kabelkonfektion gearbeitet. Hier braucht es Geduld und eine gute Feinmotorik. „Velten ist als Standort für uns ideal, denn wir sind nah bei unseren Kunden. In und um Berlin sitzen etwa 200 Unternehmen aus dem Schienenverkehrsbereich“, erklärt Roeder. Perspektivisch soll sogar erweitert werden. Ines Hübner: „Ich bin sehr stolz darauf, dass so ein innovatives und zukunftsfähiges Unternehmen in unserer Stadt produziert. Es ist einfach beeindruckend zu sehen, wie dynamisch, aber gesund Antonics in den vergangenen Jahren gewachsen ist. Vor sieben Jahren war ich zum ersten Mal hier, da konnte ich diese Entwicklung nur erahnen. Zudem ist es ein schönes Gefühl, zu wissen, dass moderne Technik aus Velten in den Berliner Straßenbahnen steckt. Daran werde ich beim nächsten Besuch unserer Hauptstadt sicher denken.“